„Du bekommst ein Kind nicht aus Vernunft. Du bekommst ein Kind aus Liebe“. MAMA BERLIN

Hättet Ihr mich vor einem Jahr gefragt, ich hätte milde gelächelt, wenn Ihr mir gesagt hättet: „Du wirst jetzt noch mal Mama…“, aber jetzt ist es tatsächlich so. Meine süße, liebe, lustige Tochter Friede kam ganz pünktlich wie errechnet am 11. Mai zur Welt – dem Hochzeitstag meiner geliebten Oma.

Ich bin ganz sicher: Sie hat von oben mitgemischt – das hatte sie damals schon immer angekündigt. „Wenn ich mal im Himmel bin, dann pass ich von oben auf Dich auf …“ 

Auch interessant: Der 11. Mai liegt wischen den beiden Geburtstagen von Brunos Großeltern väterlicherseits. Vielleicht ja auch ein gutes Zeichen, das Brunos offizielle Halbschwester (in Wirklichkeit ist sie natürlich seine richtige Schwester, weil wir auf diese ganze Abstammungsgeschichte pfeifen) irgendwie ihren Segen und ihren Frieden von allen Seiten bekommt.

Eine Geburt ist das Natürlichste der Welt. Und sie ist bei fast 7,5 Milliarden Menschen auf diesem Planeten inzwischen häufiger, als eine Sekunde tickt! Auf dieser Erde kommen die Kinder im Halbsekunden-Takt. Aber trotzdem ist und bleibe jede Geburt immer wieder ein Wunder!

Jeder und jede von uns hat sich damals durchgesetzt – gegen im Schnitt 300 Millionen andere Spermien, bist nur der Gewinner in diesem großen Konkurrenzrennen gewesen. Dann die neun Monate Schwangerschaft, eine filigrane Zeit mit vielen Gefahren. Wir alle, die leben, haben sie gemeistert – samt der Geburt. Wir tragen die genetische Entwicklung von Jahrmillionen Vorgeschichte in uns. Ein sich stetig weiter optimierendes Verfahren macht uns zu dem, was wir sind und gibt uns all die Fähigkeiten, die wir haben – und die wir alle nicht verstehen und entschlüsselt haben – ganz umsonst.

Jeder Mensch verändert die Welt

Die Sonne lachte vom blauen Himmel, als sich Friede ankündigte – sie konnte es kaum erwarten. Um 16.10 Uhr war ich im Kreissaal – um 17.21 Uhr war sie da: Dann war für mich Friede auf der Welt … Und sofort spürte ich diese Kraft, die Kinder uns verleihen. Jedes von ihnen verändert die Welt. Die einen mehr, die anderen weniger. Die einen besser, die anderen schlechter – und dennoch wissen wir nie, ob es nicht am Ende doch zu etwas gut war. Was wohl meine Friede bewirken wird?

Wer heute in Deutschland, in Berlin ein Kind zur Welt bringt, befördert es aus dem Schoß der ursprünglichen Natur direkt in das fortschrittliche Leben des 21. Jahrhunderts. Ein großer Sprung für einen kleinen Menschen. Meine Aufgabe ist es nun erst einmal, meine Tochter zu hüten, zu pflegen, zu umsorgen und vor allem zu lieben. Auch das ist klingt leichter, als es ist.  

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Ich habe sofort gespürt, was es heißt, wieder Mama zu sein und mit einem kleinen Baby im Lauf der Natur ausgesetzt, der so wundervoll ist, aber in unserer patriarchischen, kapitalistischen Welt zunächst erstmal keinerlei (materiellen) Wert besitzt. Im Gegenteil: Für den Arbeitsmarkt bin ich jetzt wieder die „Mutti“ werde als Berufstätige erstmal mehr oder weniger abgeschrieben. Dieser Blick prallt mir nun von allen Seiten entgegen – unabhängig von dem, was ich mache und tue – und von den meisten nicht mal böse gemeint.

In mir selbst fühle ich mich ja nicht anders, denke und weiß nicht plötzlich weniger als ohne kleines Baby – im Gegenteil. Eine Geburt ist die kürzeste, aber härteste Therapie im Leben. Sie stellt immer wieder ALLES Bisherige komplett in Frage (das habe ich in dem seltsamen Hormon-Chaos-Gefühls-Hurrikan m Wochenbett wieder gemerkt). Ich sehe mich weiser und effizienter, erfahrener. Sehen DAS die anderen eigentlich auch?

Ich habe wieder gemerkt: Es ist noch ein weiter Weg dahin, bis wir uns frei gemacht haben, von der automatischen Kategorisierung des Individuums auf Grund seiner Funktionalität in der Wirtschaftswelt und die Zuordnung eines Nutzbarkeit-Status. Vielleicht wird unsere Spezies auch nie dazu in der Lage sein, anderes zu denken? Zählt am Ende wirklich immer nur der, der sich durchsetzt? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass wir eine arme Gesellschaft wären, wenn wir nur auf Geld und Erfolg und Wertschöpfung setzen und Werte wie Vertrauen, Zuneigung, Freundschaft und Liebe bagatellisieren. 

Wieso bin ich in den Augen der anderen jetzt eigentlich wieder nur die MAMA und nicht einfach weiter ICH?

Die Herausforderung bleibt und wird wahrscheinlich bei der Richtung, in die sich unsere Gesellschaft derzeit entwickelt, zunehmen. Wie vereinbaren wir die Bedürfnisse nach Leben mit der Arbeit, dem Geldverdienen und den weitern Aufgaben das Überleben unserer Kinder und Liebsten sichern?

Ich denke: Wir schaffen es alle nur, wenn wir uns gegenseitig unterstützen. Und dazu müssen wir uns mit den richtigen, den guten Menschen umgeben, die, die uns wohl gesonnen und zugewandt sind. Uns mit denjenigen beschäftigen, die positiv denken – nicht mit den ewigen Bedenkenträgern, den Frustrierten, Aggressiven, Niemals-erwachsenwerden-wollenden, den Nervenbündeln, den Egoisten und Narzissten. Die brauchen wir alle nicht. Die rauben nur unsere Zeit.

Zum Glück sind die coolen Männer und Frauen schnell erkannt und ich sage danke …

… den Frauen und Freundinnen, die wissen, wie das ist, als berufstätige Mama, solidarisch sind und die Herz haben und die mich motivieren und mit denen ich konkrete Pläne machen kann.

… den Männern, auf die ich bauen kann, für ihr Verständnis, für ihren Humor, für ihre Gelassenheit, für ihr Vertrauen und ihre Loyalität – und dass sie verstanden haben.

… meiner Familie, die meine Sorgen ernst nimmt und meine Wünsche hört und hinter mir steht. MAMA BERLIN meine Mama

… danke, danke, danke den Kindern, die mich unterstützen. Es gibt keine bessere Droge, als wenn mein Sohn sagt: „Mami, ich habe Dich lieb. Du bist die Tollste, die beste MAMA der Welt.“ Und meine kleine Friede, die auch noch Marie Marlene Ronja Pünktchen heißt (die Namen habe ihre Geschwister ausgesucht), die tagsüber und nachts immer schon ein paar Stunden am Stück schläft und der Mama Zeit zum Arbeiten und Schlafen lässt und so süß und goldig ist. Danke an die vielen weiteren Geschwister von Friede – Antonio, Julius, Cielo, Friedrich und Amadeus – die sie so lieb haben und zärtlich sind und ihr so viel Schutz und Zuversicht und ein Zuhause geben.

MAMA BERLIN Friede und ihr Bruno

MAMA BERLIN Friede Geschwisterliebe

… dem Mann, der mir meine Tochter geschenkt hat und für seine Unterstützung, seine Liebe – denn nur daraus ist unser Kind entstanden. Was auch immer die Zukunft bringt, das wird nie jemand nehmen können. 

MAMA BERLIN Baby ist da

Ich wünsche Euch allen, sucht auch Ihr immer die Liebe und Zuneigung in Eurer Umgebung und folgt ihr. Und lasst die Zweifler einfach links liegen. Denn nur die Liebe wird Euch motivieren, eine gute Mama, ein guter Mensch, eine starke Ernährerin zu sein.

Und das wünsche ich Euch da draußen allen, diese Kraft, die vor allem unsere Kinder uns geben, wenn wir es zulassen. Sie machen uns groß, sie schaffen Friede. Weiter so, meine Kleinen! Macht die Welt zu einem tollen Platz! 

Fotos: Verena Schulemann, David Riempp

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