Wenn Du zum Thema Familienrecht schreibst und bloggst, bleibt dir eine Schlacht leider nicht erspart, ein Bericht über dich auf dem Blog des sogenannten Männermagazins – das unter der Hand, ganz nach dem Tenor, der dort herrscht auch „Frustrierte Pimmel Gazette“ genannt wird.
Geleitet wird das Teil in einer One-Man-Show von Detlef Bräunig, der sich Leutnant Dino nennt. Als ich den Namen zum ersten Mal hörte, dachte ich ja zunächst: „Ach, wieder so eine Kinderserie bei RTL 2“: „Feuerwehrmann Sam“, „Bob der Baumeister“ – und eben „Leutnant Dino“. Aber kinderfreundlich ist der Ossi-Man, der seine berufliche Karriere der wohl schlechtesten Armee aller Zeiten, der NVA (die, die immer nur die eigenen Leute erschossen hat), opferte, alles andere …
An Christine Finke hat sich der kleine Terrier schon des öfteren festgebissen und sitzt ihr an der Wade wie ein Blutegel. Man könnte fast meinen, sie fungiert als seine heimliche Wichsvorlage, so genüßlich tritt er breit, was er nun über sie denkt.
Und nun hat es auch mich getroffen, allerdings nicht schwer – und ich gestehe: Ich hab‘ den Wisch auch noch gelesen. Unter der Plattitüde „Das Blatt wird sich wenden“ (Das Blatt Klopapier – oder watt?) schreibt er über meine Einstellung zu den Dingen, oder sagen wir mal: Das was er denkt, was er verstanden hat …
Details sind nichts für Männer mit Hackenschuss
Das in die Jahre gekommene Sprachrohr der inoffiziellen Interessenvertretung „Bundesforum flachwichsender Männer“ oder auch „Väterrechtler“, mit dem anspruchsvollen Lebensmotto „Wer meinen Kühlschrank verlässt, darf sich daraus auch nicht mehr bedienen!“ wird nicht müde damit zu prahlen, dass er seinen Kindern keinen Unterhalt zahlt (während er sich dabei genüsslich den Sack krault) und auch ansonsten nichts mit ihnen am Hut hat. Frauenfreundlich ist Bräunig schon gar nicht, eine seiner Frauen floh vor dem Militaristen ins Frauenhaus – auch damit wird ebenfalls gerne geprahlt. Er hat ja sonst auch nicht viel anderes …
Frauenfreundlich muss er auch nicht sein, er kriegt eh keine ab, außer denen, die bezahlt werden müssen (damit gibt er zumindest gerne an) – und Ausländerinnen, sein Faible sind Exotinnen oder „Asylsuchende“, was typisch ist für dieses Männermodell. Und ich kann das nachvollziehen, denn keine deutsche Frau, die seine Worte versteht, würde sich freiwillig in diesen Stinknebel hineinbegeben.
Zwischentöne, Details und intellektueller Diskurs sind die Sache von Männern mit Hackenschuss nicht, auch Gefreiter Dino hält sich nicht mit diesen Nebensächlichkeiten auf – zu kompliziert. Pauschalisierungen sind dagegen sein Spezialgebiet. Gern schert er Frauen, Alleinerziehende, Ex-Frauen, Ehepartnerinnen, Mütter oder Nachbarinnen über einen Kamm. Klar, die Millionen und Milliarden weiblicher Wesen sind einfach alle gleich.
Als NVA-Soldat hat er schließlich gelernt, nicht lange zu fackeln, sondern kurzen Prozess zu machen: Freund oder Feind? Mehr gibt es da nicht, liebe Genossen und Genossinnen: „Und da ist er nun, der ,antifaschistische Schutzwall‘ und da will dann einer von ,unseren Leuten‘ einfach rübermachen ins Nazi-Land und damit zum Staatsfeind werden?! Das geht nicht (oder auch: Den müssen wir retten – vor sich selbst!). Und: Peng!“
Tja, so war das damals. Einmal gebrainwasht und nie wieder klar in der Birne. Solche Denkweisen sind einfach und billig – und billig, da steht der Mann mit Hackenschuss drauf. Die Wahl hat er eh nicht.
Wurden Männer mit Hackenschuss zu viel oder vielleicht noch nie richtig geliebt?
Eine Frau, die nicht seiner Meinung teilt, ist für den Mann mit Hackenschuss, daher auch nicht eine Frau mit einer anderen Meinung, sondern schlichtweg „hässlich“. Dass Frauen angesichts solcher ausgefeilter rhetorischer Künste, vor Schreck zu Salzsäure erstarren, hätte dieses Männermodell wahrscheinlich gerne, leider lässt es die meisten aber nur erschöpft lächeln. Denn Männer wie sie, in die Jahre gekommen und oft mit Glatze oder transplantiertem Haar, die selbst auch bei größter Mitleidigkeit oder im größten Vollsuff selbst keinen Furz Attraktivität mehr ausstrahlen, kann man ja nicht einfach auf den Mars verfrachten, sondern muss sie leider aushalten – und all den Dreck, den sie machen noch dazu.
Ein Lob dann aber doch, lieber deutsch-deutscher Bloggerkollege: du schreibst doch ganz bemüht und entwickelst diesen absurden Comedy-Stil, der dir bestimmt sofort eine Praktikantenstelle bei Breitbart.com sichern würde. Und mit Donald Trump wärest du sicher auch sofort auf einer Wellenlänge. Der sieht es so wie du: Er wurde von seiner gieriger Ex Ivana ebenfalls so sehr ruiniert, dass er jetzt noch diesen Scheißjob machen muss, für den er nun wirklich nicht geeignet ist und ganz nebenbei die Welt mit seinem Frust in den Abgrund reißt.
So viel Macht wirst du, mein Reservist a.D., zum Glück nie haben, aber das merkt ja eh keiner. Aber eines frage ich mich dann doch: Kommen die Männer mit Hackenschuss so zur Welt, oder liegt es an ihren Müttern, die sie entweder a) zu wenig oder b) zu viel (ödipaler Muttersohnkomplex, ihr wisst schon) oder c) gar nicht geliebt haben – oder daran, dass sie selbst noch nie geliebt haben?! Oder doch am Vater? Wir werden es nicht ergründen. Man kann da nur stehen und immer wieder staunen, wieviel menschlicher Abgrund möglich ist …
Ansonsten wünsche ich Dir, lieber Detlef nun viel Spaß beim Masturbieren, wenn’s denn noch geht. Ich habe dir dafür extra eine ganz schöne Stimmulanz rausgesucht. Lass dir ruhig Zeit, denn wie wir ja alle wissen, tuckert der Motor bei „Männern in deinem Alter“ da unten oft nur noch im Trabbi-Takt (im Gegensatz zu uns Frauen).
Du hast jetzt über eine Stunde Zeit – und wenn’s doch nicht klappt, dann schreibst du dir halt weiter den Frust von der Seele. Wir lesen garantiert nicht mit.
Fotos: Eulenspiegel-Verlag, Screenshot Das Männermagazin TV
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