FRAGE No. 1: Mein Mann, wir sind seit 20 Jahren verheiratet, will jetzt plötzlich ganz neue Sachen im Bett ausprobieren. Sadomaso z.B., dann schleppt er Sexspielzeug an. Ich erkenne ich nicht mehr wieder. Es war doch alles immer schön mit uns. Muss ich mich ihm zu Liebe verbiegen?
Das antworten die SexTanten:
Verena: Wenn ich es richtig verstanden habe, möchte Dein Mann mehr Leben und Abwechslung in Euer Sexleben bringen und legt sich richtig ins Zeug. Bist Du denn wahnsinnig, wenn Du das schlecht findest? Millionen Frauen wären mega-happy, wenn Ihr Typ das Gleiche machen würde (s. Fifty Shades)! Du hast da einen echten Glücksgriff gelandet! Sei froh, dass Du ihn nicht wiedererkennst, Du bekommst neue Erfahrungen und frischen Wind frei Haus! Abwechslung. Spannung. Aufregung. Ansonsten gilt die Devise: “Man weiß nicht, wie eine Orange schmeckt, wenn man sie nur anguckt.” Oder auch: Probieren geht über studieren … Lass Dich drauf ein. Es sei denn, es tut weh und das gefällt Dir nicht. Dann Stopp! Sofort!
Béa: Yeah. Coole Idee. In den meisten Ehen ist es umgekehrt, die Frau will Dinge ausprobieren und dem Mann reichen stumpfe kostenlose Pornos! Experimentierlust ist zu begrüßen. Allerdings gibt es Spielzeug und Spielzeug, genauso wie es Reizwäsche und Reizwäsche gibt. Der Grat zwischen erotisierend und classy und billig und lächerlich ist sehr schmal… Tipp 1: Dringend bei der Auswahl mitreden. Tipp 2: Fokus auf was dir gefällt, “billig und lächerlich” einfach nicht beachten, nicht kommentieren, nicht schlecht machen – sonst sind am Ende alle frustriert.
Gaby: Dein Mann hat seinen „2. Frühling“ und es bahnt sich so etwas wie eine Midlife-Crisis an … Er will gewohnte Pfade verlassen und sehen, „was sonst noch so geht“. Du musst dich nicht verbiegen, das klappt nicht! Wenn du dich durch seine neuartige sexuelle Imagination nicht anstecken lassen kannst und dir sein Ansinnen nur noch skurril und abtörnend anmutet, setze von deiner Seite etwas ihn Anspornendes dagegen. Du kennst ihn doch! Nimm’ dir Zeit für ihn, tue etwas für dich, damit du „in deine Mitte“ kommst und authentisch deine eigenen Bedürfnisse signalisieren kannst. Die Kinder sind jetzt groß und ihr braucht eine frische Perspektive für eine wieder paarzentriertere Zukunft. Neu denken und fühlen ist jetzt eine Chance, wenn beide damit glücklich sein können.
Hier gibt es noch mehr Sex-Fragen auf dem Blog von Béa:
FRAGE No. 2: Ich liebe meinen Freund, er ist ein super Typ, immer für mich da, offen, lustig, voller Ideen und Energie und ich küsse ihn unheimlich gern, aber sexuell klappt es irgendwie nicht so richtig. Wir schlafen miteinander, es ist auch innig, aber ich habe dabei fast nie einen Höhepunkt. Was mache ich bloß? Ich habe es ihm erzählt, er gibt sich wirklich Mühe, aber es klappt trotzdem nicht.
Gaby: Er gibt sich redlich Mühe, der Arme – klingt nach Stress… du hast es ihm erzählt und er hat es selbst nicht gemerkt. Zeige ihm doch, was du empfindest, oder auch NICHT empfindest, sei ehrlich! Das ist eure Chance. Nimm’ den Stress raus für dich, aber auch für ihn. Versuche ihm zu zeigen, was dir gefällt und lass’ dir/ihm Zeit: nicht Minuten oder Stunden, sondern Wochen oder Monate. Reflektiere deine Wünsche und Gefühle und versuche dich an diese spielerisch heranzutasten und ihn dabei mitzunehmen. Das kann ein spannender Lernprozess mit zwei Gewinnern werden.
Béa: Die Frage ist, wie du einen Höhepunkt überhaupt bekommst? Wenn das alleine und mit Hilfmitteln ist, dann zeig ihm das wie es geht. Erst mal mit “nur gucken”, dann nach und nach mit mitmachen. Sollte Literatur oder Audiovisuelles involviert sein: Unbedingt vorlesen bzw. zeigen! Männer finden so etwas rattenscharf! Wenn eine andere Person involviert ist… naja. Verhandlungssache.
Verena: ER gibt sich MÜHE? Nicht nur, dass es wie die Passage aus einem mittelmäßigen Arbeitszeugnis klingt, denke ich, DU solltest dir zunächst erstmal eine Sache klar machen: Liebe und Leidenschaft lassen sich nicht erzwingen. Für beides braucht man zunächst einmal: Entspannung. Und am Besten auch keine Erwartung. Und natürlich: Vertrauen. Ich würde bei Dir anfangen. Komm zu Dir. Mach Dich nicht verrückt. Lass mal das Thema sein. Küsst Euch, streichelt Euch, aber lass die andere Sache mal einfach eine zeitlang aus. Vielleicht sogar über Wochen. Tastet Euch ran, aber überschreitet nicht diese eine Grenze. Und dann beobachte mal, was mit Dir passiert …
Ihr habt auch eine Frage? Her damit! Einfach E-Mail an: moin@mamaberlin.org
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