Mit Gesetzen und Regeln steuert die Regierung den Staat.
Hier wird etwas erleichtert, damit hofft man, dass sich mehr Menschen dann dorthin bewegen. Und andersherum geht das natürlich genauso: Dort wird etwas erschwert oder sogar verboten, damit sollen die Menschen daran gehindert werden, genau das zu tun.
Massendelegierung. Soweit okay, wenn es im Sinne des Volkes und mit Weitsicht passiert. Aber was ist, wenn Regierungsvertreter nur ihre eigenen Interessen und Werte im Auge haben?
- Einer verheirateten Mutter wird gesagt: Wenn Du zu Hause bleibst und nicht arbeitest, bekommt dein Mann von uns Steuererleichterungen in Höhe von bis zu 16 000 Euro pro Jahr. Das ist ein Mittelklassewagen, z.B. ein VW Golf.
- Einer Alleinerziehenden wird gesagt: Steuerleichterungen, was fällt dir ein? Die kriegste erst, wenn du einen Mann heiratest, der mehr verdient als DU, also du dann nicht mehr arbeitest.
KUCKUCK! ES IST 2015!
1934 führten die Nazis die gemeinsame steuerliche Veranschlagung von Ehepartnern wieder ein.
Ein Gesetz aus der Kaiserzeit, in der Frauen die Ausübung eines Berufes und Geldgeschäfte in der Regel von ihren Männern untersagt waren.
Die Weimarer und erste demokratische Regierung auf deutschem Boden schaffte das Abhängigkeitsverhältnis der Frauen von den Männern ab – 14 Jahre später erhielt es unter dem faschistischen Männerregime um Adolf Hitler, das Frauen in erster Linie zu Müttern machte und das Gebähren als oberste Aufgabe, wieder Einzug.
Und so ist es bis heute, auch wenn wir ihm mit dem anglo-german Begriff ein wenig Pfiff verleihen und es Ehegattensplitting nennen. 19 Mrd. Euro kostet es den Deutschen Steuerzahler jährlich.
Zum Vergleich: Das Haushaltsbudget (2015) für das Familienministerium liegt bei 8,5 Mrd., für Bildung und Forschung bei 16,78 Mrd., für Gesundheit für 12,07 Mrd. Über 24 Mrd. zahlen wir u.a. jährlich an Schulden ab.
Was bringt das Ehegattensplitting dem Staat? Nüscht!
Gemeinsame Versteuerung von Ehepartnern – was bringt das dem deutschen Staat? Wieso wird das subventioniert? Bringt es uns voran? Macht es uns modern, sicher, gewappnet für die Zukunft? Die Antwort: Nein, es bringt ihm nix.
Es bringt erfolgreichen Ehepartnern was, die einen Partner zu Hause haben, der nix bzw. wenig verdient.
Von diesem Schlag sitzen anscheinend noch zu viele im Bundestag. Warum sollten Abgeordnete, oder z.B. Herr Schäuble als Finanzminister also für die Streichung bzw. Umwandlung in ein gerechteres System sein, wenn sie selbst davon so herrlich profitieren?
Ist das gute Politik? Nein. Deswegen machen sich immer mehr stark dagegen.
Niemand will Familien, die Kinder groß ziehen, steuerliche Erleichterungen streitig machen, aber dass es nur die bekommen sollen, die das traditionelle Ehemodell leben, ist wirklich von vor-vorgestern.
Welche Folgen diese einseitige, vollkommen überholte Steuerpolitik in der Realität hat, wird in dieser WDR-Reportage geschildert:
http://www1.wdr.de/fernsehen/dokumentation_reportage/die-story/sendungen/story-alleinerziehende-in-deutschland-100.html
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